Der SPD Kreisverband Germersheim konnte für seine Veranstaltung am 17.10.18 „Umgang mit kultureller Vielfalt in Städten“ Herrn Dr. Kai Unzicker von der Bertelsmann Stiftung gewinnen. Den Auftakt des Abends machte die stellvertretende Vorsitzende des Kreisvorstandes, Nicole Zor, mit der Begrüßung und einer kurzen Einführung.
Im weiteren Verlauf stellten Ziya Yüksel (AG Migration und Vielfalt, Vorstandsmitglied Kreis SPD) und Mario Daum (Vorsitzender SPD Wörth) das Konzept „Demokratie und Vielfalt“ der Kreis SPD, das in Zusammenarbeit mit der AG Migration und Vielfalt erarbeitet wurde, vor.
Unter anderem sollen Schülerinnen und Schüler ein Bewusstsein darüber erhalten, dass „Politik“ nicht nur in Brüssel/Strasbourg/Berlin oder in Mainz „gemacht“ wird. Denn die Kommunalpolitik ist im Grunde die erste Anlaufstelle für politisches Engagement und auch die Ebene, mit der Bürgerinnen und Bürger im Normalfall in Berührung stehen, so Mario Daum.
Die Fortschreibung des Integrationskonzeptes des Kreises Germersheim, die Interkulturelle Öffnung der Kreis SPD und die Förderung der Beiräte für Migration und Integration seien hier als weitere Inhalte genannt. In seiner Vorstellung ging Yüksel darauf ein, dass durch eine aktive Teilhabepolitik, die mit Transparenz und Sachlichkeit auf ein gleichberechtigtes Miteinander aller im Landkreis lebenden Bürgerinnen und Bürger abzielt, ein großer Beitrag zum Gelingen eines fruchtbaren und respektvollen Miteinanders geleistet werden kann. Wir möchten stärker für unsere Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität eintreten, so seine Worte.
Der Verein Interkultur Germersheim hat über seine vielfältigen Aktivitäten für ein fruchtbares und respektvolles Miteinander in Germersheim berichtet und damit eindrucksvoll gezeigt, welch wertvoller und wichtiger Input seitens Vereine in diese Richtung geleistet werden kann. Die Kreis SPD dankt dem Verein für seine unermüdlichen Bemühungen zum Zusammenhalt in Germersheim!
Dr. Kai Unzicker stellte im weiteren Verlauf die Studie „Kulturelle Vielfalt in Städten“ vor. Schon immer sind Städte die Orte, an denen sich Menschen mit unterschiedlichen Identitäten, Lebensstilen und Gewohnheiten begegnen. Sie waren immer Anziehungspunkte für MigrantInnen, für jene, die vom Land in die Stadt zogen, und für die, die aus dem Ausland nach Deutschland kamen. So unterschiedlich die Herkunftsorte und die Motivationen sind, so vielfältig zeigen sich auch die kulturellen Prägungen der Menschen, die heute in den Städten zusammenleben, so seine Worte. Die Voraussetzungen und die Rahmenbedingungen sind in den Städten Deutschlands unterschiedlich. Sie unterscheiden sich zwischen Groß-, Mittel- und Kleinstädten, zwischen Ost- und Westdeutschland und zwischen Städtenin prosperierenden und wirtschaftlich abwärtsdriftenden Regionen. Die von Ihm vorgetragenen Fakten zeigen ein wesentlich positiveres Bild vom Thema Migration als es in den Medien dargestellt wird. Die größten Bedenken gibt es z.B. in Gegenden mit wenig Zuwanderung.Das Zusammenleben in Vielfalt kann gelingen, wenn Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und das Miteinander aktiv mitzugestalten, so sein Fazit.
Die etwa 70 anwesenden Gäste nutzten rege die Möglichkeit, sich in die Diskussion einzubringen und auch im Anschluss der Veranstaltung direkt mit unserem Referenten ins Gespräch zu kommen.